ZielvereinbarungSMARTe Ziele – Beispiele zum besseren Verständnis

Den Begriff „SMART-Ziele“ kennen Sie bestimmt, wenn Sie sich mit den Themenbereichen Management, Wirtschaft und Selbstoptimierung befassen. Was genau SMART bedeutet, lässt sich am besten anhand von Beispielen zeigen. Welche Formulierungen im Sinne der SMART-Methode gut oder schlecht sind, erläutert dieser Beitrag ebenfalls.

Warum Sie Ziele SMART formulieren sollten

Das SMART-Prinzip hilft Ihnen, verständliche, nachvollziehbare und erreichbare Ziele zu setzen. Indem Sie Ihre Ziele anhand festgelegter Kriterien formulieren, können Sie genau definieren, was Sie erreichen wollen und wie Sie Ihren Erfolg messen. Dies erleichtert es, Fortschritte zu verfolgen und Erfolge zu feiern.

Durch die Anwendung des SMART-Prinzips wird auch sichergestellt, dass Ihre Ziele realistisch und mit einem klaren Zeitrahmen versehen sind. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Ziele erreichen. Sie können Ihre Ressourcen besser planen und einsetzen, was zu mehr Motivation und letztlich zu größerem Erfolg führt.

Das SMART-Modell eignet sich zur Zieldefinition im beruflichen und persönlichen Umfeld. Ein privates, persönliches Ziel könnte zum Beispiel sein, einen Halbmarathon zu laufen oder Körpergewicht zu reduzieren. Dieser Beitrag konzentriert sich jedoch auf Beispiele für SMARTe Ziele speziell für Unternehmen.

Was bedeutet SMART?

SMART ist ein Akronym, das sich aus den folgenden Begriffen zusammensetzt:

Spezifisch: Das Ziel muss genau und im Hinblick auf einen bestimmten Sachverhalt definiert werden; es darf nicht allgemein oder missverständlich sein. (englisch: specific)

Messbar: Das Ziel kann in Kennzahlen ausgedrückt werden; das Maß der Zielerreichung kann mit einer Zahl gemessen, bewertet oder benotet und im Zeitverlauf verglichen werden. (englisch: measurable)

Anspruchsvoll, erreichbar und attraktiv: Das Ziel muss anspruchsvoll sein, aber gleichzeitig auch erreichbar, wenn man sich anstrengt. Ziele, die ohnehin erreicht werden, sobald jemand eine bestimmte Aufgabe „irgendwie“, also nicht besonders gut, schnell, gewissenhaft oder qualifiziert ausführt, sind keine SMARTen Ziele. Hier fehlt der Anspruch und die Motivation. (englisch: achievable, attractive)

Relevant und realistisch: Das Ziel muss relevant sein und eine Bedeutung haben. Wenn Mitarbeitende nicht erkennen, warum sie das Ziel erreichen sollen, vermindert das die Motivation. Ist ein Ziel nicht erreichbar, weil es viel zu hoch gesteckt ist und die verfügbaren Ressourcen oder Qualifikationen nicht ausreichen, handelt es sich nicht um ein SMARTes Ziel. (englisch: relevant, realistic)

Die meisten Menschen haben den Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun und zum „großen Ganzen“ beizutragen. Auch diesem Anspruch muss ein SMART formuliertes Ziel gerecht werden. Erst dann ist es aus Sicht der Mitarbeitenden relevant und erst dann strengen sie sich an. Ist die Zielerreichung aber nicht realistisch, dann sinkt die Motivation sehr schnell wieder.

Terminiert und zeitgebunden: Es gibt einen Termin, an dem gemessen wird, ob das Ziel erreicht ist. Es sollte sich hierbei um ein fixes Datum handeln, je nach Kontext und Ziel sogar mit Angabe der Uhrzeit. (englisch: timed, time-bound)

Je nach Kontext, Quelle und Betrachtungsweise variiert die Bezeichnung und der Wortsinn der einzelnen SMART-Bestandteile.

Ziel oder Aufgabe?

Die Grenzen zwischen einer Aufgabe und einem Ziel sind oft unscharf. Bei welchen Formulierungen es sich um eine Aufgabe oder um ein Ziel handelt, hängt zudem von der individuellen Betrachtungsweise ab; hier gibt es kein eindeutiges Richtig oder Falsch aus dem Lehrbuch.

Stellen Sie sich die folgenden beiden Fragen, um herauszufinden, ob es sich bei einer Formulierung eher um ein Ziel oder eine Aufgabe handelt:

1. Frage:
Bekommt der Ausführende gesagt, was er zu tun hat? Dann handelt es sich um eine Aufgabe.

Beispiel:

Sie befüllen das CRM bis zum 15.10.2024 um 8 Uhr mit allen Kundendaten und sorgen dafür, dass alle Abfragen zu Kundinnen und Kunden vollständig und fehlerlos durchgeführt werden können. Das betrifft die Kundenstammdaten, die Kommunikationsdaten, die Marketingdaten und die analytischen Daten.

2. Frage:
Ist aus der Formulierung ersichtlich, zu welchem Zweck oder aus welchem Grund der Ausführende etwas machen soll? Wenn ja, handelt es sich um ein Ziel.

Beispiel:

Um unsere Gesamtkosten zu senken und alle bestehenden Arbeitsplätze hier am Standort zu behalten, müssen die Produktionskosten bis zum 15.12.2024 um 10 % gesenkt werden.

Beispiel zur Unterscheidung von Aufgabe und Ziel

Ein Alltagsbeispiel zur Unterscheidung von Aufgaben und Zielen:

Als Aufgabe formuliert:

Verpacken Sie das Paket zur Auftragsnummer 12345 rechtzeitig, indem Sie es noch heute bearbeiten.

Als Ziel formuliert:

Das Paket zur Auftragsnummer 12345 muss bis heute Nachmittag um 16 Uhr an den Transporteur übergeben worden sein, damit es rechtzeitig beim Kunden ankommt und wir unser Lieferversprechen einhalten.

Um das Ziel zu erreichen, muss das Paket rechtzeitig gepackt und dem Transporteur ordnungsgemäß übergeben werden. Der Sinn und Zweck dieses Ziels wird deutlich: Der Kunde ist zufrieden, wenn das Lieferversprechen eingehalten wird. Davon profitieren das Unternehmen und alle Mitarbeitenden.

Für welche Zielarten eignet sich die SMART-Methode?

Wenn ein bestimmtes Ergebnis oder eine bestimmte Qualität erreicht werden soll, eignen sich die SMART-Regeln zur Formulierung der Ziele. Die folgenden Beispiele verdeutlichen, welche Formulierungen den SMART-Regeln entsprechen und welche zu ungenau formuliert sind.

Negatives Beispiel 1:

Die Abteilung soll effizienter werden.

Positives Beispiel 1:

Das Entwicklerteam verpflichtet sich dazu, die Bearbeitungszeit für Kundenanfragen bis zum 15.10.2024 um 15 % zu reduzieren.

Negatives Beispiel 2:

Wir wollen ein besseres Produkt entwickeln.

Positives Beispiel 2:

Wir wollen die Anzahl der Produktfehler bis zum 01.12.2024 um 20 % verringern, basierend auf den Rückmeldungen des Qualitätssicherungsteams.

Negatives Beispiel 3:

Wir wollen die besten am Markt werden.

Positives Beispiel 3:

Wir planen, unseren Marktanteil in der nächsten Verkaufssaison zwischen dem 01.01.2024 und dem 15.09.2024 um 5 % zu steigern.

Mit der SMART-Methode formulieren Sie außerdem Ziele, mit denen Kosten oder Ressourcen gespart werden sollen.

Positives Beispiel:

Wir sollten weniger Material verschwenden.

Negatives Beispiel:

Wir zielen darauf ab, den Materialabfall bis zum 31.12.2026 um 25 % zu verringern, indem wir Recyclingmaßnahmen und verbesserte Produktionsverfahren einführen.

In diesem Beispiel wird auch formuliert, wie ein Ziel erreicht werden soll (Recyclingmaßnahmen) und nicht nur, welches Ziel erreicht werden soll. Das widerspricht dem Grundsatz zur Unterscheidung von Aufgabe und Ziel: „Wie ein Ziel erreicht wird, soll nicht vorgegeben werden.“

Allerdings handelt es sich bei diesem Ziele um Unternehmensziele und nicht um ein Ziel für eine einzelne Person, wie sie zum Beispiel im Zuge der Zielvereinbarung im Mitarbeitergespräch formuliert wird. Deshalb ist es hier angebracht, die Maßnahmen zu nennen, die zur Zielerreichung beitragen. Durch die Nennung der Maßnahmen wird das Ziel spezifisch und es wird deutlich, warum das Ziel realistisch erreichbar ist.

SMARTes Ziel 1: Umsatzsteigerung in einem Kleinunternehmen

Das Unternehmen möchte eine Umsatzsteigerung um 20 % innerhalb von 12 Monaten erreichen. Es legt fest:

Spezifisch:
Der Umsatz des gesamten Unternehmens soll im Jahr 2024 um 20 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Messbar:
Die Fortschritte werden monatlich anhand der Umsatzzahlen überprüft, die im Buchhaltungssystem erfasst werden.

Erreichbar:
Durch die Einführung einer neuen Produktlinie und verstärkte Marketingmaßnahmen wird das Ziel erreichbar. Das Unternehmen hat bereits eine Marktanalyse durchgeführt, die zeigt, dass eine Nachfragesteigerung durch die neuen Produkte wahrscheinlich ist.

Relevant:
Nur wenn das Unternehmen und der Umsatz eine gewisse Größe erreicht haben, ist das Unternehmen langfristig stabil und Absatzschwankungen können besser ausgeglichen werden.

Terminiert:
Das Ziel soll innerhalb von 12 Monaten, also bis zum Ende des Geschäftsjahres erreicht werden.

SMARTes Ziel 2: Verbesserung der Kundenzufriedenheit

Die Kundenzufriedenheit soll bis zum Quartalsende um 15 % verbessert werden.

Spezifisch:
Das Ziel ist die Steigerung der Kundenzufriedenheit, gemessen an der Zufriedenheitsrate in Kundenfeedback-Umfragen.

Messbar:
Die Kundenzufriedenheit wird durch eine standardisierte Umfrage bewertet, die nach jedem Kauf oder Servicekontakt versendet wird.

Erreichbar:
Verbesserungen im Kundenservice und Produktangebot werden implementiert, um die Kundenzufriedenheit zu steigern. Basierend auf bisherigen Feedback-Auswertungen und der Implementierung von Verbesserungen ist eine Steigerung der Zufriedenheit um 15 % realistisch.

Relevant:
In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Wiederholungskäufe gesunken; Kunden wandern ab. Dieser Trend soll gestoppt werden.

Terminiert:
Das Zeitfenster für die Erreichung dieses Ziels ist das Ende des aktuellen Quartals.

SMARTes Ziel 3: Steigerung der Mitarbeiterproduktivität

Ein Unternehmen möchte die Produktivität der Mitarbeitenden um 10 % innerhalb von 6 Monaten erhöhen.

Spezifisch:
Ziel ist es, die Produktivität der Mitarbeitenden und die Zahl der bearbeiteten Fälle pro Woche zu erhöhen.

Messbar:
Die Produktivität wird wöchentlich anhand der Anzahl der bearbeiteten Fälle im Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden erfasst und analysiert.

Anspruchsvoll und erreichbar:
Durch zusätzliche Schulungen und die Einführung effizienterer Arbeitsmethoden wird die Erreichung des Ziels unterstützt. Vorherige interne Bewertungen und die Bereitschaft des Teams, neue Methoden zu erlernen, machen dieses Ziel realistisch.

Relevant:
Im Vergleich mit anderen Betrieben ist die Produktivität an diesem Standort viel geringer. Wird die Produktivität nicht gesteigert, sind Arbeitsplätze durch Verlagerung an andere Standorte gefährdet.

Terminiert:
Das Ziel soll in einem Zeitraum von sechs Monaten erreicht werden.

Dazu im Management-Handbuch

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